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DIE ALLERTREUESTE FREINDIN
Pretiosen der österreichischen Lauten- und Streichermusik



DER GANZ BESONDERE GEIGEN-, GAMBEN- & LAUTENKURS

Dominikanerkloster Retz, Klostergasse 37, 2070 Retz/Austria

 

GRUNDINFORMATION

Violine und Laute waren in der Österreichischen Barockmusik Geschwister.
Meist denselben Instrumentenmacherwerkstätten entstammend, vereinigten sie sich schließlich auch klingend-ideell am Kaiserhof in Wien in der unikalen Form des „Lauten-Concerts“, welches von diesem Ort ausgehend bald seinen Siegeszug über den gesamten deutschen Sprachraum antreten würde. Im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts war es der aus dem Land ob der Enns, dem heutigen Oberösterreich, stammende Lautenist Wolf Jacob Lauffensteiner, welcher der neuen Gattung die Form verlieh, die schließlich, lange nach dem Verstummen der letzten Lautenklänge aus den Residenzen in Wien, Berlin und Mainz, in das bürgerliche Klaviertrio mündete.

Diese um 1700 so zentrale und klanglich wie kompositorisch erlesene Musik, aus der ur-österreichischen Quelle der Streicherkammermusik entwickelt, fordert avancierte klangliche Konzepte für ihre Ausführung. Deren Entwicklung und praktische Erprobung sollen im Zentrum dieses Kurses stehen. Wir möchten einen Impuls für Streicher und Lautenspieler geben, eine ungerechtfertigt vernachlässigte, dabei aber ungeheuer spannende und reizvolle Klangwelt zu betreten, deren überliefertes Repertoire ebenso unbekannt und dabei so zahlreich erhalten ist, dass es für jeden an exquisiter Kammermusik interessierten fortgeschrittenen Spieler ein faszinierendes Betätigungsfeld bereit hält.

Für die Geigen bedeutet das Musizieren mit Lauteninstrumenten, dass ein großes Augenmerk auf die klangliche Differenzierung und artikulatorische wie dynamische Rafinesse zu legen ist. Die Verbindung mit der Sololiteratur des barocken Violinspiels sichert die Teilnahme höchst qualifizierter Musiker. Sie liegt auch auf der Hand, kann man doch das solistische Violinspiel als Variante oder Weiterentwicklung des solistischen Lautenspiels betrachten.

Zwei Stamm-Mitglieder des mit diesem Genre bestens vertrauten Ensembles Ars Antiqua Austria, Gunar Letzbor und Hubert Hoffmann, werden mit der ihnen eigenen Expertise und Begeisterung für neue Klänge in einer „Alten Musik“ den im Kurs sich formierenden Ensembles wertvolle Hinweise und zielführende Ideen zur Verwirklichung dieser speziellen Musiksprache beim Zusammenspiel der Geigen und Lauten vermitteln.
Ausgehend von der Literatur für unbegleitete Solo-Violine und den sehr präzise überlieferten Eigenheiten einer österreichischen Lautentechnik soll der Schwerpunkt des Kurses in der Erarbeitung vorbereiteter Werke aus F.I. Hinterleithners „Lauten Concert“, J.G. Weichenbergers Beiträgen zum Genre, einer weitgehend unbekannten böhmischen Quelle aus dem Umfeld der Fürsten Lobkowitz sowie W.L. Radolts vielgestaltiger „Allertreuesten Freindin“ liegen. Das hierfür benötigte Notenmaterial geht den Teilnehmern nach deren Anmeldung auf elektronischem Weg zu.

Das erforderliche Instrumentarium ist eben vielfältig wie die überlieferte Musik:
Geigen, Bratschen, Viola da Gamba, Violone gestalten die Streichersätze, 11-chörige Lauten in bis zu drei zu unterscheidenden Größen und der 6-saitige Colachone werden mit ihren feinen Resonanzen den Klangzauber dieser Kammermusiken entfalten.
In einem Abschlusskonzert sollen die Resultate unserer gemeinsamen Arbeit schließlich einem interessierten Publikum präsentiert werden.

Diese Musik bedarf einer stillen und alle Sinne inspirierenden Umgebung, die wir in der Abgeschiedenheit des Dominikanerklosters in Retz gefunden haben. Dort werden Teilnehmer und Dozenten die Kurstage gemeinsam verbringen und sicherlich auch manche Exkursion zu den umliegenden malerischen Heurigen unternehmen, um sich in entspannter Atmosphäre auszutauschen.

Hubert Hoffmann
Gunar Letzbor


 

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